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Save You (Maxton Hall, #2)(52)

Author:Mona Kasten

Aus ihrem Mund klingt das alles viel heldenhafter, als ich mich fühle. Ich atme zittrig aus. ?Ich habe ihm vorhin ein paar wirklich schlimme Dinge an den Kopf geworfen.?

?Hast du denn noch Gefühle für ihn??, fragt Lin unvermittelt.

Jetzt bin ich diejenige, die zusammenzuckt.

Ich denke an das, was ich Silvester zu ihm gesagt habe. Ich kann James nicht einfach nicht mehr lieben. Diese Gefühle verschwinden nicht, ganz gleich, wie sehr ich es mir auch wünsche.

?Ja?, flüstere ich.

Lin l?chelt mich traurig an. ?Bl?d, dass man das nicht einfach abstellen kann, oder??

Ich brumme zustimmend. ?Egal. Ich finde, es ist Zeit, dass wir jetzt wieder zum eigentlichen Zweck dieses Abends zurückkehren: Wir wollten feiern.?

Sie nickt kr?ftig und drückt meine Hand ein letztes Mal, bevor sie sie losl?sst. ?Du hast recht.?

Ich schnappe mir meinen Laptop und ?ffne die Oxford-Seite. In der n?chsten Stunde schauen wir uns die Wohnheime an, klicken uns durch Foren und fertigen eine Liste mit Dingen an, die wir zusammen unternehmen wollen, wenn wir erst einmal in Oxford eingeschrieben sind.

Doch ganz gleich, wie sehr ich versuche, mich abzulenken: James’ Worte klingen den gesamten Abend über in meinem Kopf nach.

16

Ruby

Ich habe das gesamte Wochenende abwechselnd damit verbracht, mich über meine Oxfordzusage zu freuen und mich zu fragen, ob James am Montag zum Treffen des Event-Teams kommen wird – und wie ich mich verhalten soll, falls er auftaucht. Mittlerweile bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich einsehen muss, dass mein Vorsatz von Silvester – einen klaren Schnitt zu machen – gescheitert ist. James ist überall. Wenn nicht als Person, dann in meinen Gedanken, und ich sehe nicht, wie sich das in Zukunft ?ndern soll, zumal die Erinnerung an James’ Worte auch zwei Tage sp?ter noch ein aufgeregtes Kribbeln durch meinen K?rper schickt.

Genau dieses Kribbeln spüre ich auch, als Lin und ich nach der Mittagspause den Raum betreten und James auf seinem üblichen Platz sitzt, wie immer in letzter Zeit mit einem Buch in der Hand. Dieses Mal ist es der neuste Roman von John Green, wie ich neugierig feststelle, bevor ich den Blick schnell abwende und Lin bitte, noch mal mit mir die Tagesordnung durchzugehen, bis die anderen eingetroffen sind.

Die Minuten ziehen sich wie Kaugummi, aber irgendwann kommt auch Camille durch die Tür geschlendert, und wir k?nnen mit dem Meeting beginnen.

?Doug?, f?ngt Lin an. ?Die Plakate kommen super an. Wir haben schon total viel Lob bekommen.?

Doug schenkt Lin ein minimales L?cheln, was immerhin mehr ist, als jeder andere von uns w?hrend der letzten Meetings bekommen hat.

?Vielleicht k?nnen wir dadurch sogar noch den einen oder anderen Sponsor auf uns aufmerksam machen.?

Ich nicke. ?Ansonsten sieht die G?steliste mittlerweile aber richtig gut aus. Nur dass uns noch immer Laudatoren fehlen, bereitet mir etwas Bauchschmerzen. Lange bleibt uns nicht mehr?, sage ich. ?Kieran, hat sich der Professor gemeldet, den du fragen wolltest??

?Ja?, sagt Kieran, sieht dabei allerdings ziemlich zerknirscht aus. Ich ahne, was als N?chstes kommt. ?Der hat leider keine Zeit. Aber wenigstens hat er sich zu einer gro?zügigen Spende bereit erkl?rt.?

?Okay, dann ist das so. Immerhin etwas.? Ich l?chle ihn aufmunternd an. ?Hatte sonst vielleicht jemand Erfolg??

Die anderen schweigen.

?Na gut, dann –?

James r?uspert sich.

Einen Moment lang k?mpfe ich mit mir. Ich will ihn nicht ansehen. Aber ich kann ihn auch nicht ignorieren. Das würde bei den anderen nur Fragen aufwerfen, die ich nicht beantworten m?chte. Oder kann.

?Ja, Beaufort??, springt Lin mir bei.

?Alice Campbell hat sich bereit erkl?rt, die Abschlussrede zu halten.?

Ich rei?e den Kopf nach oben.

James f?ngt meinen Blick auf. Erst jetzt sehe ich, wie blass sein Gesicht ist. Au?erdem sind unter seinen Augen dunkle Ringe, als h?tte er seit Samstag nicht mehr geschlafen.

Ich bereue es noch immer, ihm diese Worte an den Kopf geworfen zu haben. Das hat er nicht verdient, und ich wünschte, ich k?nnte noch mal in Ruhe mit ihm reden und ihm erkl?ren, warum ich so wütend geworden bin, als er vor meiner Haustür stand.

Das schlechte Gewissen muss mir ins Gesicht geschrieben stehen, denn James’ Augen verengen sich, bevor er weiterspricht, als w?re nichts gewesen. ?Das Familienzentrum hat ihr und ihrer Familie vor einigen Jahren sehr dabei geholfen, wieder auf die Beine zu kommen. Sie würde sich freuen, uns bei der Gala zu unterstützen. Ich habe ihr gesagt, dass du dich bei ihr melden wirst, um die Details mit ihr zu besprechen.?

Ich starre ihn ungl?ubig an. Sp?testens als sich ein kleines, aber zufriedenes L?cheln auf seinem Gesicht ausbreitet, wei? ich, dass das kein Zufall sein kann. Er hat sich tats?chlich daran erinnert, dass ich einmal in einem Halbsatz erw?hnt habe, wie sehr ich Alice Campbell und ihre Arbeit bewundere.

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