Grinsend sehe ich James an. ?Ernsthaft? Ich erinnere mich an Zeiten, zu denen du überhaupt keine Lust auf unsere Partys hattest?, merke ich an. ?Und jetzt willst du sogar ein P?rchenbild als Andenken??
?Du wei?t, warum ich keine Lust hatte?, h?re ich James dicht an meinem Ohr sagen. Ich bekomme eine G?nsehaut.
?In Wirklichkeit hattest du Lust?, sage ich. ?Gib es zu. Das alles war eine Fassade, eigentlich fandest du den DJ bei der Back-to-School-Party total gut und warst nur neidisch, dass du ihn nicht für deine eigenen Hauspartys beauftragt hast.?
James schnaubt leise. ?Genau.?
Pl?tzlich beugt er sich zu mir und streicht mit dem Mund über meine Wange und dann über meinen Kiefer. Ich erschauere, als er einen Kuss auf die Stelle hinter meinem Ohr drückt.
?Du siehst wirklich wundersch?n aus?, murmelt er, und ich spüre seinen warmen Atem an meiner Haut. Eine G?nsehaut breitet sich auf meinem K?rper aus, und ich will gerade den Mund ?ffnen, um das Kompliment zu erwidern, als die Stimme des Fotografen mich zusammenzucken l?sst.
?Die N?chsten? ruft er gelangweilt. Als er sieht, dass ich an der Reihe bin, hebt er überrascht eine Braue. ?Ach, Sie sind’s, Ruby.?
Mr Foster und ich kennen uns, seit ich Veranstaltungen in Maxton Hall organisiere. Er schie?t und bearbeitet auch die offiziellen Event-Fotos für unseren Blog, die Homepage der Schule und Lexingtons Newsletter, den er einmal im Monat verschickt. Er ist ein Profi, und dass er sich bereit erkl?rt hat, heute Abend mit einer Polaroidkamera diese Schaukelbilder zu machen, l?sst ihn in meiner Achtung nur noch weiter steigen.
?Guten Abend, Mr Foster?, sage ich.
?Ich glaube, ich habe noch nie ein Bild von Ihnen gemacht?, überlegt er laut und deutet dann auf die Schaukel. ?Nehmen Sie Platz.?
?Danke?, murmle ich und setze mich, w?hrend James sich hinter mir positioniert und eine Hand um das Seil der Schaukel, die andere auf meinen Rücken legt. Selbst durch den Stoff meines Kleids kann ich die W?rme spüren, die von ihm ausgeht. Ein Kribbeln jagt durch meinen gesamten K?rper, und ich frage mich, ob dieses aufregende Gefühl, wenn ich ihm nahe bin, jemals vergehen wird. Hoffentlich nicht.
?L?cheln!?, sagt Mr Foster, aber er h?tte mich nicht dazu auffordern müssen – mein L?cheln kommt wie von selbst.
Nachdem das Bild gemacht worden ist, bekommen wir einen Abzug von einer Polaroidkamera. James schüttelt ihn kurz, bevor wir ihn uns anschauen.
?Das ist so derma?en kitschig.?
Wie ich auf dieser Blumenschaukel sitze und James hinter mir steht – wahrscheinlich würden sich an diesem Abend alle P?rchen in der gleichen Pose fotografieren lassen.
Ich wei? jetzt schon, dass ich auch in Zukunft jedes Mal grinsen werde, wenn ich dieses Bild ansehe.
?Mir gef?llt es?, sagt James.
Er verstaut es l?chelnd in der Tasche seines Jacketts. Dann hebt er die Hand und streicht mit den Fingerkn?cheln über meine Wange. Es macht den Eindruck, als würde das gar nicht bewusst geschehen, sondern wie von selbst. Als er die Hand wieder wegzieht, würde ich sie am liebsten dort halten und meine Wange in seine Handfl?che schmiegen.
?Wollen wir tanzen??, frage ich schlie?lich. Ich muss irgendetwas tun, was die Hitze, die seine sanfte, selbstverst?ndliche Berührung in meinem K?rper entfacht hat, unter Kontrolle bringt.
James’ Brauen gehen überrascht in die H?he. ?Du m?chtest freiwillig tanzen gehen??
Ich nicke und fasse ihn bei der Hand. Bevor ich es mir anders überlegen kann, ziehe ich ihn hinter mir auf die Tanzfl?che und zwischen die anderen P?rchen, die sich bereits langsam zur Musik bewegen.
Ich lege eine Hand auf James’ Schulter und fange an, mich mit ihm zu bewegen. Diesmal habe ich mir im Vorfeld zusammen mit Ember Videos angeschaut und geübt, aber ich merke schnell, dass ich mir gar keine Gedanken über die Schrittfolgen, die wir gelernt haben, machen muss. James und ich schunkeln nur hin und her.
?Anfang des Jahres h?tte ich niemals gedacht, hier zu sein. Mit dir?, murmelt James dicht an meinem Ohr. ?Ich bin so dankbar.?
Seine Worte senden ein warmes Kribbeln durch meinen K?rper. ?Ich bin auch dankbar, dich zu haben, James.?
Wir bewegen uns weiter zu dem langsamen Lied, das das Orchester spielt. Irgendwann lasse ich meine Hand weiter h?her wandern, bis ich seinen Nacken streicheln kann. James zieht mich so dicht an sich, dass kein Blatt mehr zwischen uns passen würde. Ich kann seine Atemzüge an meinem K?rper spüren. Sie gehen genauso unregelm??ig wie meine eigenen. Als ich meine zweite Hand aus seiner gleiten lasse und sie um seinen Hals schlinge, zieht James scharf die Luft ein. Seine H?nde wandern über meine Taille und streichen über meine Seiten. Ich schlucke schwer und schlie?e die Augen.