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Save You (Maxton Hall, #2)(114)

Author:Mona Kasten

Ich kann nicht glauben, dass das gerade passiert. Das muss ein Albtraum sein.

?Ich habe einen Freund?, spreche ich schnell weiter. ?Ich … ich habe keine Aff?re mit einem Lehrer. Ich würde so etwas niemals tun, das schw?re ich.?

Ich kann nicht sagen, dass Lydia diejenige ist, die mit Mr Sutton zusammen war. Das geht einfach nicht. Nicht nach allem, was sie durchgemacht hat und was noch auf sie zukommen wird. Ich würde ihr Vertrauen niemals so missbrauchen.

?Ich glaube, Ihnen ist der Ernst der Lage nicht bewusst, Ruby?, f?hrt Rektor Lexington fort und hebt eines der Bilder hoch. ?Ich bin der Meinung, dass es das Beste ist, wenn Sie die Schule verlassen. Sie und Mr Sutton sind mit sofortiger Wirkung vom Maxton Hall College suspendiert.?

Stille.

Es fühlt sich an, als h?tte jemand gerade den Stecker gezogen. In meinen Ohren ist nur noch ein Piepen zu h?ren. Die Sekunden vergehen wie in Zeitlupe, Rektor Lexingtons Mund bewegt sich noch, aber ich h?re nichts mehr.

?Das k?nnen Sie nicht machen?, bringe ich atemlos hervor. ?Ich habe eine Zusage von der Oxford University.?

Rektor Lexington antwortet nicht, er schiebt blo? die Bilder zusammen und steckt sie zurück in einen Umschlag. Er ist braun, und hinten in der Ecke kann ich einen Stempel erkennen – vermutlich der Absender. Ich kneife die Augen zusammen und sehe ein geschwungenes schwarzes B.

Mein Herz setzt einen Schlag aus.

Das kann nicht sein.

Das h?tten die beiden niemals getan.

Sie h?tten mich nicht so betrogen.

?Welcher Schüler hat gegen mich ausgesagt??, frage ich atemlos.

Jetzt sieht Rektor Lexington mich beinahe mitleidig an. ?Das ist eine vertrauliche Information, Ms Bell. Wenn Sie jetzt bitte mein Büro verlassen würden? Bezüglich der Suspendierung lassen wir Ihnen noch ein Schreiben zukommen. Guten Tag.?

Er bl?ttert durch einen Papierstapel auf seinem Tisch und richtet den Blick dann auf seinen Computer – ein unmissverst?ndliches Signal, dass wir nun entlassen sind.

Ganz. Bestimmt. Nicht.

?Wissen Sie, wie sehr ich mir für diese Schule den Arsch aufgerissen habe??, platzt es aus mir raus.

Rektor Lexington blickt langsam wieder zu mir. ?Zwingen Sie mich nicht, das Sicherheitspersonal zu rufen, Ms Bell.?

?Nur weil ich ein Stipendium habe und keine reichen Eltern, die Ihnen Geld zustecken k?nnen, wenn ein Gerücht über mich im Umlauf ist, k?nnen Sie mich nicht einfach von der Schule schmei?en!?

?Ich muss doch wohl sehr bitten!?, sagt Rektor Lexington emp?rt.

?Sie mieses …?

?Ruby!?, sagt meine Mutter scharf. Sie fasst mich am Arm und zieht mich vom Stuhl hoch.

Ohne ein weiteres Wort schleift sie mich durch das Büro nach drau?en in den Vorraum. Ich sch?ume vor Wut und starre Lexington die gesamten drei Meter über an, bis Mum die Tür hinter uns zuknallt.

Das gerade ist nicht wirklich geschehen. Es kann einfach nicht sein.

Kopfschüttelnd drehe ich mich zu meiner Mutter um. ?Kannst du das glauben? Wie krank muss jemand sein, dass er sich so etwas ausdenkt??, frage ich sie.

Mum schüttelt nur den Kopf und sieht mir nicht in die Augen. Stattdessen hat sie den Blick auf einen Punkt über meiner Schulter geheftet. ?Ich wusste ganz genau, dass so etwas passieren würde, wenn wir dich auf diese schreckliche Schule schicken.?

Ich zucke zusammen, und meine Augen weiten sich. ?W-was??

Mum schüttelt den Kopf. ?Ruby, wie konntest du das nur tun??

?Ich sage doch, dass ich nichts gemacht habe!?, rufe ich.

Wenn nicht einmal meine eigene Mutter mir glaubt, wei? ich nicht, was ich tun soll. Verzweiflung überkommt mich, rinnt durch meine Adern und erschwert mir das Atmen.

?Mum, du musst mir glauben – ich würde niemals einen Lehrer küssen.?

?Ich h?tte auch nie gedacht, dass du uns mal anlügen würdest, um bei deinem Freund zu schlafen, aber anscheinend haben sich die Dinge in den letzten Monaten ver?ndert.?

Ich sehe sie mit offenem Mund an.

Mum atmet tief durch und seufzt schlie?lich leise. ?Ich habe dir gerade nichts mehr zu sagen, Ruby. Ich bin so entt?uscht von dir.?

Tr?nen steigen in meine Augen. Ich suche nach Worten, finde aber keine. Mein K?rper fühlt sich an, als stünde er unter Bet?ubung. Das Einzige, was durch meinen Kopf rast, ist die Frage, wer zum Teufel diese Bilder gemacht hat.

?Mum …?

?Bitte fahr mit dem Bus nach Hause?, unterbricht sie mich und schluckt schwer. ?Ich muss jetzt mit deinem Vater reden.?

?Ich habe das nicht getan, Mum.?

Ohne auf meine Worte zu reagieren, rückt sie den Henkel ihrer Handtasche auf der Schulter zurecht, dreht sich um und verschwindet im Flur.

Ich bleibe allein zurück.