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Save You (Maxton Hall, #2)(56)

Author:Mona Kasten

?Ruby.? Die Art, wie er meinen Namen flüstert, ist mir so vertraut.

Ich umklammere das Lenkrad fest, w?hrend ich mit aller Kraft versuche, mich auf die Stra?e zu konzentrieren. Die Luft zwischen uns wird immer aufgeladener, aber ich versuche, das mit aller Kraft zu verdr?ngen.

Die Ampel vor uns schaltet auf Rot, und ich bremse langsam und lasse das Auto bis zur Haltelinie rollen. Dann riskiere ich einen Blick in seine Richtung. James sieht mich an, und in seinen Augen sehe ich unz?hlige Gefühle, die den Impuls in mir ausl?sen, nach ihm zu greifen, ihn zu umarmen und festzuhalten.

?Ich wollte nur sagen, dass es …?

?Bitte nicht?, unterbreche ich ihn flehend und schüttle den Kopf.

Er bei?t die Z?hne so fest zusammen, dass ein Muskel in seinem Kiefer zu zucken beginnt. Wir sehen uns einen Moment lang an, und zwischen uns sind so viele unausgesprochene Worte.

Aber ich kann jetzt nicht mit ihm reden. Es geht einfach nicht. Nicht, wenn ich das Gefühl habe, jeden Moment einzuknicken.

Im n?chsten Moment wendet James den Blick ab und sieht wieder nach vorn. ?Es ist Grün.?

Ich trete aufs Gaspedal. Der Weg bis zur Schule kam mir noch nie so lang vor.

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Ruby

?Ich glaube, ich h?tte es gerne ein bisschen mehr in eine minzigere Richtung?, sagt Ember nachdenklich.

Ich ziehe den Cursor auf dem Farbfeld weiter nach links oben, bis das Moosgrün heller wird und in eine bl?ulichere Richtung geht. ?So??

Meine Schwester gibt einen zustimmenden Laut von sich. Ich speichere die Farbe ab und gehe in Wordpress auf die Vorschauansicht, damit wir unser Werk betrachten k?nnen.

Embers Blog Bellbird hat ein Rebranding bekommen, mit einem neuen Logo, einem moderneren Wordpress-Theme und einer frischen Farbpalette. Ganz oben wird der neueste Beitrag angezeigt – ein Guide über ethische korrekte Plus-Size-Mode –, direkt darunter befinden sich in drei kleineren Fenstern Thumbnails der beliebtesten Beitr?ge. Auf der rechten Seite hat sie die Links zu ihren Social-Media-Profilen eingefügt sowie ein Bild, das ich im letzten Sommer von ihr gemacht habe. Darauf steht sie in einem Feld mit Blumen und tr?gt ein sommerliches Maxikleid mit Blumenmuster und einem tiefen Ausschnitt. Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, als ein Grashüpfer auf sie gesprungen ist und ich sie dabei fotografiert habe, wie sie versucht hat, ihn loszuwerden – es war zum Schreien. Leider hat sie das Bild, auf dem sie kreischt, nicht als Anzeigebild genommen, sondern eines, auf dem sie herzlich lacht und sich eine Haarstr?hne aus dem Gesicht streicht. Direkt unter dem Bild steht:

Hi, ich bin Ember! Plus-Size-Fashion-Bloggerin, Liebhaberin von Worten und Kuchen und inspiriert von allem, was sch?n ist. Viel Spa? auf meinem Blog!

?Es sieht super aus?, sage ich ehrfürchtig. ?Richtig professionell.?

?Das sagst du jedes Mal?, erwidert Ember und scannt die Seite mit zusammengekniffenen Augen. Was ihren Blog angeht, ist sie so perfektionistisch wie ich mit meinem Bullet Journal.

?Ich wei?, aber es ist ja die Wahrheit.? Ich browse durch ihre letzten Outfit-Posts. Obwohl ich es war, die die Bilder gemacht hat, k?nnte ich sie mir immer wieder anschauen. Ember sieht wundersch?n auf ihnen aus. Zum wiederholten Mal wünsche ich mir, Mum und Dad würden dem Thema Social Media nicht ganz so kritisch gegenüberstehen. Sie haben Bedenken, Ember k?nnte zu viel Privates preisgeben, dabei geht sie Bellbird beeindruckend professionell an. Inzwischen hat sie sogar schon ein paar Marken, mit denen sie regelm??ig zusammenarbeitet und die ihr Sachen zuschicken.

?Ich habe übrigens ein Kleid gesehen, das wie für dich gemacht ist?, sagt meine Schwester unvermittelt. ?Du brauchtest doch noch eins für die Gala??

Ich nicke. ?Zeig her.?

Sie zieht den Laptop ein Stück in ihre Richtung, und ihr winziger Schreibtisch wackelt gef?hrlich. Schnell umklammere ich mein Glas Orangensaft, damit es nicht umf?llt. Wir sitzen seit mittlerweile zwei Stunden hier, Seite an Seite, und arbeiten an ihrem Blog, w?hrend Frank Oceans melodische Stimme aus den kleinen Boxen des Laptops t?nt.

Ember ?ffnet eines ihrer Lesezeichen, und gemeinsam schauen wir dabei zu, wie sich die Seite langsam aufbaut und schlie?lich ein Kleid angezeigt wird, das mir ein leises Seufzen entlockt. Es hat einen V-Ausschnitt, ist schwarz und aus einem flie?enden Stoff gefertigt, der eng an der Taille ist und ab der Hüfte in weichen Wellen nach unten f?llt.

?Gibt es davon noch mehr Bilder??, frage ich, allerdings f?llt in diesem Moment mein Blick auf den Preis. ?Oh Gott. Es kostet über zweihundert Pfund?, bringe ich hervor und hebe einen Finger, um das Fenster sofort zu schlie?en. ?Warum zeigst du mir so was??

Ember f?ngt meine Hand mit ihrer ab und sagt grinsend: ?Nicht für uns. Das Unternehmen hat mir eine Kooperation angeboten.?

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