Home > Books > Save You (Maxton Hall, #2)(110)

Save You (Maxton Hall, #2)(110)

Author:Mona Kasten

Er st??t ein verzweifeltes Ger?usch aus und legt dann den Kopf in den Nacken, um nach oben zu sehen, als k?nnte der Himmel ihm verraten, was er als N?chstes sagen soll. Dann sieht er mich wieder an und schluckt hart.

?Ich bin sauer auf dich, weil du mich seit einer Ewigkeit hinh?ltst.?

Mein Mund klappt auf. ?Was??

?Für mich gibt es nur dich, Lydia. Ich bin seit Jahren in dich verliebt.?

?Aber?, kr?chze ich. ?Aber das mit uns … das war doch nichts Ernstes.?

Cyril sieht aus, als h?tte ich ihm eine Ohrfeige verpasst. Er ?ffnet den Mund, aber es kommt kein Wort heraus.

?Ich wusste nicht, dass es dir so geht?, flüstere ich. Vorsichtig strecke ich die Hand ein zweites Mal nach ihm aus und berühre ihn am Arm. Er ist mein Freund, ich kenne ihn seit meiner Kindheit. H?tte ich gewusst, dass er ernsthafte Gefühle für mich hat, h?tte ich niemals etwas mit ihm angefangen.

?Willst du mir sagen, du hast nichts gemerkt??, entgegnet er ungl?ubig.

Ich schüttle stumm den Kopf.

?Du hast also nicht gemerkt, dass ich seit der Sache mit uns mit niemandem mehr zusammen war. Du hast nicht gemerkt, dass ich nach dem Tod deiner Mutter jeden Tag von morgens bis abends für dich da war und dich getr?stet habe.?

?Das tun Freunde doch füreinander?, flüstere ich unter Tr?nen.

?Ich tue das für niemanden?, sagt er, sein Ton bitter. ?Ich tue das nur für dich.?

Ich starre ihn an, unf?hig, mich zu bewegen. übelkeit überkommt mich, gleichzeitig laufen weitere Tr?nen meine Wange hinab. ?Es tut mir leid. Ich … ich wollte dir nicht wehtun.?

Cyril hebt z?gerlich die Hand und wischt eine Tr?ne von meiner Wange. Dann verh?rtet sich sein Ausdruck. ?Das hast du aber.?

Mit diesen Worten dreht er sich um und geht in Richtung Parkplatz.

29

James

Der Abend ist eindeutig nicht so verlaufen, wie ich es mir vorgestellt habe.

Eigentlich war der Plan, so viel Zeit wie m?glich mit Ruby zu verbringen – wir hatten beide nur jeweils eine einstündige Schicht und die Zeit danach zur freien Verfügung. Ich wollte mit ihr tanzen, feiern und sie so oft küssen, wie sie es vor den Augen der anderen zugelassen h?tte.

Doch dann ist Lydia pl?tzlich aufgel?st zurück in die Boyd Hall gekommen. Erst dachten wir, ihr Gespr?ch mit Sutton w?re schlecht verlaufen oder dass er irgendetwas gesagt h?tte, was sie verletzt hat. Als wir endlich aus ihr herausbekommen haben, was wirklich passiert ist, habe ich mich sofort auf die Suche nach Cyril gemacht.

Alistair und Keshav hatten keine Ahnung, wo er sein k?nnte, und es hat eine Ewigkeit gedauert, bis ich Wren gefunden habe, der mir aber wenigstens sagen konnte, dass Cyril schon vor einer Weile überstürzt heimgefahren ist. Daraufhin habe ich mir ein Taxi genommen und Percy gebeten, Lydia, Ember und Ruby nach Hause zu fahren.

Jetzt stehe ich vor Cyrils Haustür und drücke zum wiederholten Mal auf die Klingel. Ich kann den Gong von drau?en durchs ganze Haus hallen h?ren. Ich bin mir sicher, dass Cyril hier ist – sein Auto steht quer in der Einfahrt, und ich habe Licht in seinem Stockwerk brennen sehen, als wir die Einfahrt entlanggefahren sind.

Ich klingle noch mal. Und ein weiteres Mal. Gerade als ich wieder den Finger hebe, wird die Tür aufgerissen.

Augenblicklich weht mir eine heftige Alkoholfahne entgegen. Seit der Begegnung zwischen ihm und Lydia ist nicht mehr als eine Stunde vergangen, und trotzdem schwankt Cyril schon. Seine dunklen Haare sind v?llig durcheinander, und die oberen Kn?pfe seines Hemds stehen offen.

?War ja klar. Lydia schickt ihren Wachhund?, lallt er.

?Kann ich reinkommen??, frage ich.

Cyril zieht die Tür schwungvoll auf, dreht sich um und geht die Treppen ins obere Stockwerk hinauf, ohne sich nach mir umzudrehen. Im ganzen Haus brennt kein Licht. Anscheinend sind seine Eltern wieder nicht da.

Ich folge ihm, hoch in den ersten Stock und direkt in sein Zimmer. Das Fenster steht offen, doch der Geruch von Rauch und Alkohol liegt trotzdem schwer in der Luft.

Cyril setzt sich auf die Fensterbank. In einem Aschenbecher kann ich den Stummel einer Zigarette glühen sehen. Er nimmt ihn hoch, zieht tief daran und lehnt sich zurück.

?Also?, f?ngt er an, ohne mich anzusehen. ?Du bist hier, um mich zum Schweigen zu bringen??

?Ich bin hier, weil ich mir Sorgen um dich mache?, antworte ich und trete zu ihm ans Fenster.

Cyril dreht sich zu mir und sieht mich mit hochgezogener Braue an.

?Und weil Lydia sich Sorgen macht.?

Er st??t ein schnaubendes Lachen aus und nimmt einen weiteren Zug. Neben dem Aschenbecher steht eine Flasche Whiskey, die nicht mal mehr halb voll ist. Ich frage mich, ob er das wirklich alles in der letzten Stunde getrunken hat.