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Save You (Maxton Hall, #2)(111)

Author:Mona Kasten

Ich h?tte nie damit gerechnet, dass ich Cyril einmal so erleben würde.

?Es tut mir leid, Mann.?

Cyril drückt die Zigarette aus. Danach schnappt er sich die Flasche, setzt sie an und legt den Kopf in den Nacken.

?Ich verstehe es nicht?, bringt er danach zwischen zusammengebissenen Z?hnen hervor. Er wischt sich mit dem Handrücken über den Mund und stellt die Flasche mit einem Klirren wieder ab. ?Ich verstehe einfach nicht, wieso.?

Ich wei? nicht, was ich darauf antworten soll. Cyril hofft seit Jahren darauf, mit Lydia zusammenzukommen. Jetzt zu erfahren, dass sein Warten umsonst war, muss ihn absolut fertigmachen.

?Ich h?tte alles für sie getan. Alles?, spricht er weiter und schüttelt den Kopf. Anscheinend wird ihm davon schwindelig, denn er sackt ein Stück zur Seite. Ich greife seinen Arm und ziehe ihn von der Fensterbank.

?Ich wei??, sage ich.

Pl?tzlich packt Cyril mich mit beiden H?nden. ?Du hast keine Ahnung, wie sich das anfühlt, James. Jahrelang auf etwas zu hoffen und alles vor deinen Augen zerbrechen zu sehen.?

Sein Gesicht ist vor Schmerz verzerrt. Er schwankt und kann nicht gerade stehen. Kurzerhand nehme ich ihn bei beiden Armen und bugsiere ihn in Richtung Bett. Ich verpasse ihm einen leichten Sto?, sodass er dazu gezwungen ist, sich hinzusetzen. Als ich mir sicher bin, dass er nicht sofort wieder zur Seite kippt, lasse ich ihn los und gehe zum Fenster, um es zu schlie?en. Danach ziehe ich die schweren grauen Vorh?nge zu.

Ich drehe mich zu Cyril um. Er hat sich nach vorn gebeugt und das Gesicht in beiden H?nden vergraben. Bei seinem Anblick fühle ich mich einfach nur mies. Diese ganze Situation ist derma?en verschroben, und Cy tut mir leid, aber trotzdem muss ich Lydias Wohl vor Augen haben. Sie ist diejenige, die alles verlieren k?nnte, sollte ihre Beziehung zu Sutton ans Licht kommen.

Ich setze mich neben Cyril aufs Bett. ?Du darfst niemandem davon erz?hlen, Cy?, sage ich eindringlich.

Cyril schüttelt nur den Kopf. Dann l?sst er die H?nde sinken und dreht den Kopf zu mir. ?Glaubst du wirklich, dass ich jemals etwas tun würde, was Lydia schadet??

Ich erwidere seinen Blick. ?Nein, das glaube ich nicht.?

Er nickt.

Danach starrt er eine Weile stumm auf seine H?nde. ?Ich dachte immer, das mit uns w?re ihr genauso wichtig gewesen.?

?Es liegt auch nicht an dir. So viel ist klar.?

Er brummt nur und l?sst sich mit einem St?hnen nach hinten aufs Bett fallen.

?Ich hole dir ein Glas Wasser?, sage ich nach einem Moment.

Cyril erwidert nichts, also stehe ich auf und gehe nach unten in die Küche. Als ich zurückkomme, sitzt er wieder aufrecht im Bett. Ich habe einen Eimer mit nach oben genommen, falls ihm über Nacht schlecht wird, und Cyril be?ugt ihn mit sp?ttischem Blick.

?Hier?, sage ich und halte ihm das Glas hin. Er nimmt es entgegen und zwingt sich zu ein paar Schlucken. Anschlie?end stellt er es auf dem Nachttisch ab.

?Kann ich noch irgendetwas für dich tun??, frage ich.

?Nein, Mann. Ich glaube, ich muss jetzt allein sein.?

?Okay, dann gehe ich.? Ich deute mit dem Daumen über die Schulter.

Cyril nickt knapp. Dann macht er etwas, was er schon seit mindestens zehn Jahren nicht mehr getan hat – er steht auf und schlingt beide Arme um mich. Erst bin ich überrumpelt, aber dann klopfe ich ihm auf den Rücken. Er stützt sein halbes Gewicht auf mich, und ich halte ihn so gut aufrecht, wie es nur geht.

?Das wird schon wieder?, sage ich leise.

Cyril l?st sich von mir und weicht meinem Blick aus. Es ist offensichtlich, dass er meinen Worten keinen Glauben schenkt.

Ruby

Es ist bereits nach halb zwei, als James endlich nach Hause kommt. Er klopft leise an Lydias Zimmertür und macht sie einen Spaltbreit auf. Als er mich neben seiner schlafenden Schwester auf dem Bett sitzen sieht, tritt ein L?cheln auf seine Lippen, das meinen Bauch kribbeln l?sst. Vorsichtig stehe ich auf und versuche dabei, keine Ger?usche zu verursachen. James’ L?cheln wird breiter, als er sieht, dass ich das Kleid gegen eines seiner Shirts und eine von Lydias Leggings eingetauscht habe.

Erst als ich die Tür leise hinter mir geschlossen habe, traue ich mich, etwas zu sagen. Lydia war so aufgel?st, nachdem wir hergekommen sind – ich will sie auf keinen Fall aufwecken.

?Du bist hier?, begrü?t er mich leise.

Ich nicke. ?Ich wollte eigentlich mit Ember aussteigen, aber Lydia sah so verzweifelt aus. Ich wollte sie nicht allein lassen, also habe ich Mum gesagt, dass ich bei ihr übernachte. Hast du Cyril gefunden??

James’ L?cheln verblasst. ?Er war ziemlich dicht. Ich wei? gar nicht, ob er sich morgen überhaupt noch an irgendetwas erinnert.?

Das beruhigt mich nicht sonderlich.