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Save You (Maxton Hall, #2)(25)

Author:Mona Kasten

Ich wei? nicht, was als N?chstes passiert, aber pl?tzlich fangen wir beide an zu lachen, erst z?gerlich, dann lauter. Lydia schl?gt sich eine Hand vor den Mund, als k?nnte sie selbst gar nicht richtig glauben, was sie gerade tut. Das wiederum l?sst ihr Lachen zu einem halb erstickten Prusten mutieren, und wir müssen noch heftiger lachen.

Genau in dem Moment kommt meine Mum mit einem Tablett zu uns und stellt erst die dampfenden Becher und dann die beiden Kuchenteller vor uns ab. ?Was ist so lustig??, fragt sie.

Lydia presst die Lippen aufeinander und schlie?t die Augen, bis sie sich wieder unter Kontrolle hat. Danach sieht sie Mum an und sagt mit vollkommen ruhiger Stimme: ?Ruby und ich lachen nur über die Merkwürdigkeiten des Lebens, Mrs Bell.? Sie beugt sich vor und h?lt ihre Nase über den dampfenden Becher. ?Das riecht übrigens herrlich.?

Mum blinzelt perplex. Dann hebt sie die Hand und streicht über Lydias Arm. Sie wei?, dass Lydia vor Kurzem ihre Mutter verloren hat, und so wie ich sie kenne, würde sie gern mehr für sie tun, als ihr hei?e Schokolade und Kuchen zu bringen. ?Lass es dir schmecken.?

Lydia sieht meiner Mum hinterher, als diese zurück zum Tresen geht, um den n?chsten Kunden zu bedienen. Anschlie?end seufzt sie leise, zieht den Becher mit der hei?en Schokolade n?her zu sich und legt beide H?nde darum.

?Ich wollte früher immer Designerin bei Beaufort werden?, antwortet sie doch noch auf meine Frage.

?Das kannst du …?, immer noch, will ich sagen, aber ein Blick von Lydia reicht, um mich zum Verstummen zu bringen.

Sie nimmt den L?ffel und rührt ein paar Sekunden lang in der hei?en Schokolade herum. ?Früher h?tte ich mir nichts Sch?neres vorstellen k?nnen, als meine Kreativit?t bei Beaufort einzubringen, aber Mum und Dad waren der Ansicht, dass meine Ideen zu modern und nicht traditionsbewusst genug sind?, f?hrt sie schlie?lich fort. ?Ich bin st?ndig mit ihnen aneinandergeraten, weil ich gerne eine gr??ere Rolle spielen wollte, als sie für mich geplant hatten. Im Gegensatz zu James würde ich das Unternehmen wirklich gern übernehmen. Aber für sie gab es immer nur ihn. Das stand schon seit unserer Geburt fest. Ganz gleich, was wir beide wollen.? Sie nimmt den L?ffel aus dem Becher und steckt ihn in den Mund. Dann seufzt sie genüsslich.

?Ich hasse es, dass ihr diesem Druck ausgeliefert wart. Und immer noch seid. Ich stelle mir das so schwierig vor?, murmle ich und widme mich meiner eigenen Schokolade. Die W?rme tut unglaublich gut, und meine kalten Finger tauen nach und nach wieder auf.

Lydia sieht so traurig und hoffnungslos aus, dass ich sie am liebsten in den Arm nehmen würde. ?Wenn man unsere Familie von au?en betrachtet, hat es den Anschein, als ob Mum und Dad uns über alles lieben und immer nur das Beste für uns wollen. Wollten. Wie auch immer.? Sie r?uspert sich. ?Ich kann mich nicht beschweren, so aufgewachsen zu sein. Das steht mir nicht zu. Ich wei? nicht, wie viel James dir erz?hlt hat, aber … es gibt einige Dinge, die einfach schiefgelaufen sind und die nicht wieder rückg?ngig gemacht werden k?nnen.?

Unweigerlich frage ich mich, ob sie ihren Vater meint. Und ob er nur bei James handgreiflich wird, sobald ihm etwas nicht passt, oder auch gegenüber Lydia. Wenn Letzteres der Fall sein sollte, mache ich mir noch gr??ere Sorgen um sie.

?Er hat mir nur ein paar Dinge erz?hlt?, sage ich ausweichend.

Obwohl ich wei?, dass Lydia ihn besser kennt als alle anderen Menschen auf dieser Welt, kann ich das, was er mir anvertraut hat, nicht aussprechen. Selbst nach allem, was passiert ist, kann ich ihn nicht auf diese Weise hintergehen.

?Es geht ihm übrigens besser. Er hat seit der Beerdigung nichts mehr getrunken. Stattdessen trainiert er jetzt wie ein Besessener.?

Ich erinnere mich an den leeren Blick in seinen Augen. An James’ Tr?nen. An die Art, wie er sich an mich geklammert hat. An die Blutergüsse und Schürfwunden an seiner Hand.

?Und die Sache zwischen ihm und deinem Dad??, frage ich vorsichtig.

?Du wei?t von der Schl?gerei??

Ich nicke.

?Dad tut, als w?re nichts geschehen. Er ist so gut wie nie zu Hause, und wenn er da ist, dann bestellt er James in sein Büro, um ihn auf die Treffen mit dem Beaufort-Vorstand vorzubereiten.?

Einerseits bin ich froh, dass das Verh?ltnis zwischen James und seinem Vater nicht weiter eskaliert ist, andererseits wei? ich auch, wie James dem Unternehmen gegenüber empfindet und was für eine Last die Arbeit bei Beaufort für ihn darstellen muss. Dass das Ganze jetzt früher losgeht, als er angenommen hat, tut mir leid für ihn.

?Vielleicht k?nnt ihr darüber hinwegkommen, Ruby.?

Ich blicke in Lydias türkisblaue Augen. Die Augen, die exakt wie die von James aussehen.

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